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Rückblick Sommer-Camp 2023

24. September 2023

Planeten, Galaxien, Raketen, Rover: 28 Mädchen und Jungen zwischen 11 und 14 Jahren erkundeten im go tec! Sommer-Camp die Welt der Raumfahrt. Während vier Tagen wurden verschiedene Erkundungsmissionen programmiert, eine eigene kleine Messstation gelötet und die faszinierenden Geheimnisse des Universums entdeckt. Der Besuch einer Weltraumexpertin der European Space Agency und einer Raketenentwicklerin der Stanford University waren Highlights des Sommer-Camps.

Jeweils zum Ende der Schaffhauser Schulferien lädt das go tec! Labor junge Tüftlerinnen und Tüftler ins Sommer- Camp ein. Vom 8. bis am 11. August besuchten 14 Mädchen und 14 Jungen das fünfte go tec! Sommer-Camp.

Fliegende Eier, Mondmissionen und Roboter programmieren mit mint&pepper

Fliegende Eier – was hat das mit dem Weltraum zu tun? Das fragten sich die Teilnehmenden zu Beginn des ersten Workshops. Die Landung ist ein wichtiges Element bei der Raumfahrt, denn jeder Astronaut und jede Astronautin möchte am Ende der Reise auch wieder sicher zur Erde zurückkehren. Mit einem zerbrechlichen rohen Ei haben die Teilnehmenden des Camps eine erfolgreiche Landung geübt. Erfolgreich ist eine Landung, wenn das Ei nach einem Fall aus etwa vier Metern noch ganz ist. Mit viel Begeisterung begannen die jungen Weltraumforscherinnen und -forscher Skizzen zu zeichnen, Lösungen zu suchen, Prototypen zu bauen und auszuprobieren. Tatsächlich haben nach gut einer Stunde die meisten Teams ein funktionierendes Lande-System mit Fallschirm, Dämpfer und anderen Lösungen erfunden – und die Eier sind grösstenteils ganz geblieben.

Nach dieser Einstimmung ins Thema wurden in Gruppen mit Lego-Robotern, Bastelmaterial und Klötzen verschiedene Mond-Missionen umgesetzt. So hat ein Team zum Beispiel ein Projekt zur Suche nach Wasser umgesetzt. Júlia und Leona, die Erfinderinnen des Lego-Roboters meinten dazu: «Unser Roboter muss zuerst Steine wegräumen, sobald der Farbsensor dann «blau» sieht, meldet er diese mit einem Ton-Signal». Als die Vorführung des Roboters gelingt, sind Júlia und Leona sichtlich zufrieden und stolz.

Robotik ist in der Raumfahrt ein wichtiges Thema. Wie programmiere ich meinen Thymio-Roboter, dass er den Weg aus dem Mond-Labyrinth findet? Die Kinder und Jugendlichen lernten mit Hilfe des Thymio-Roboters und einer grafischen oder wahlweise auch textbasierten Programmiersprache Robotik-Problemstellungen sowie deren programmatische Lösung kennen. Zusammen mit den Coaches von mint&pepper, einem Projekt von Wyss Zurich (ETH Zürich / Universität Zürich), suchten die Teilnehmenden nach Lösungen und programmierten erfolgreich ihre Roboter.

Die zweite Gruppe arbeitete konzentriert an den Lötplätzen und bauten ihren eigenen «Mess-Satelliten». Das von Tony Stamm erfundene Objekt richtet die Solarzellen nach der Sonne aus und lädt damit zwei Akkus. Die Energie wird dann für die Anzeige von Temperatur und Feuchtigkeit sowie für blinkende LEDs verwendet. Tony, der auch im Hackerspace in Beringen aktiv ist, hat die Station so gestaltet, dass sie wie ein kleiner Satellit aussieht. Dieser kann zu Hause aufgestellt oder sogar aufgehängt werden. Die Kinder löteten und bastelten mit viel Begeisterung und Konzentration die Elektronik zusammen.

Wie wird man Astronautin? Wie heiss ist es auf der Sonne?

Am Mittwoch besuchte uns Anna Sulzer, Aeronautics & Astronautics Master Studentin an der Stanford University, ARIS Engineer und Weltraum-Enthusiastin. Mit viel Begeisterung erzählte sie, wie sie Raketen mitentwickelt hat, was dabei die Herausforderungen sind und was es braucht, um Astronautin zu werden. Die Teilnehmenden lauschten gespannt und stellten zahlreiche interessante Fragen.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von Chiara Bühlmann, Master of Science ETH, Payload Operations Engineer bei BIOTESC. Die Wissenschaftlerin arbeitet für die ESA und doziert an der HSLU. Sie ist eine begeisterte Weltraum-Enthusiastin. Sie ist beinahe täglich mit Astronautinnen und Astronauten der internationalen Raumstation ISS im Austausch. Chiara weiss darum, wie wichtig Kommunikation ist. In einem abwechslungsreichen Workshop brachte sie den Teilnehmenden die Arbeit mit dem ISS-Team näher. Die Kinder hatten die Aufgabe, ein Experiment zu leiten und eine Kommunikation aufzubauen, wie es die Profis in der Raumfahrt machen. Zudem konnte uns Chiara auch viele interessante Dinge von ihrer Arbeit mit dem Astronauten-Team erzählen.

Was sind Sonnenflecken? Wie heiss ist es auf der Sonne? Diese und andere Fragen wurden beim Besuch der Sternwarte Schaffhausen am Donnerstag von den fachkundigen Experten der Naturforschenden Gesellschaft beantwortet. Die go tec! Tüftlerinnen und Tüftler konnten auch eigene Sonnen-Beobachtungen durchführen und im Planetarium durchs Sonnensystem reisen.

Am Freitag reisten die Teilnehmenden mit den Sphero Kugel-Robotern im Rhyality auf den Mars. In «echter» Mars-Atmosphäre hatten die Kinder und Jugendlichen die Aufgabe, ihre Roboter möglichst zielgenau und schnell durch den Erkundungsparcours zu dirigieren, was kein Kinderspiel war.

Krönender Abschluss

Die Tüftlerinnen und Tüftler haben während den vier Tagen viel erlebt, gelernt und natürlich auch Spass gehabt. Am Abschluss-Event präsentierten die Kinder ihre Projekte ihren Eltern und Geschwistern. Weiter bauten sie kleine Raketen und erreichten im anschliessenden Raumfahrt-Challenge sogar neue Rekordweiten. Mit den Raketenstarts am Besuchsnachmittag endete das go tec! Sommer-Camp 2023.

Martin Sengel, Geschäftsführer des go tec! blickt auf ein schönes und erfolgreiches Camp zurück: «Es war wieder einmal beeindruckend, mit wie viel Energie und Ideen die Tüftlerinnen und Tüftler ihre Projekte umgesetzt haben! Ein spezielles Erlebnis war es auch für alle, dass wir uns mit zwei richtigen Weltraumexpertinnen austauschen konnten. Auch wir vom go tec! Team haben in diesem Camp viel Neues über das Universum gelernt. Der «Ausflug ins Weltall» zusammen mit den 28 Kindern hat uns allen viel Freude bereitet.»